Dienstag, 29. Januar 2008

Feuer im Wohnheim Lapinkaari

Genauer gesagt in MEINEM Nachbarzimmer! Denn meine spanische Nachbarin hat alle Verbote in den Wind geschossen und hat in ihrem Zimmer geraucht. Die Kippe hat sie wohl nicht richtig ausgemacht und hat sie anschließend dahin geworfen, wo man Kippen halt so hinwirft: ...richtisch in den Papierkorb! Riesen Idee. Das ganze hat dann erst mal in ihrem Zimmer vor sich hin gebrannt. Als der Feueralarm losging war ich gerade mit zwei Freundinnen ein Stockwerk höher in der Küche. Da wir auf dem Weg nach draußen sowieso an meinem Flur vorbei gekommen sind, wollte ich meine Jacke mitnehmen. Das Problem am Feueralarm in diesem Wohnheim ist nämlich, dass der total oft ausgelöst wird, weil jemand beim Rauchen zu nah am Feuermelder steht. Deswegen dachte jeder (auch die Feuerwehr) das dies wieder ein falscher Alarm ist.

Naja, ich öffne also die Tür zu meinem Flur (Liane dicht hinter mir) und was sehen wir da? Genau, die Spanierin öffnet ihre Zimmertür und kippt den brennenden Mülleimer in den Flur. Wo soll der auch sonst hin? Dann hat sie keinen Finger mehr gekrümmt und Liane und ich sind sofort hin und haben versucht, den Löschschlauch aus der Wand zu holen. Das funktionierte aber nicht, weil man dazu einen speziellen Schlüssel braucht. Wozu sollte man auch an nen Feuerlöscher kommen?
Zum Glück war gerade ein Putzmann im Haus, der dann seinen Wassereimer über das Feuer gekippt hat. Dann kam auch besagte Spanierin mit nem Eimer Wasser an. Mmh...

Das ganze ging dann vor dem Wohnheim in die zweite Runde: Der Feuerteufel hat sich nämlich in der Menge versteckt und hat nicht der Feuerwehr ihr Zimmer geöffnet (indem ein riesen Brandfleck ist). Nein sie hat sich bemitleiden lassen, von mir net. Wenn sie in meiner Reichweite gewesen wäre... Die Feuerwehr musste den Universalschlüssel irgendwo ausgraben um ins Zimmer zu kommen.

Die dritte Runde fand dann im Flur direkt statt. Ich bin in mein Zimmer, weil ich lüften wollte. Da war sie noch nicht da gewesen (kein Verantwortungsgefühl diese Spanier). Wie das halt so ist, die Prominez kommt zum Schluss. Als sie dann endlich da war, wurde sie nach dem Grund von dem Brand gefragt. Daraufhin sagte sie, dass ihr Feuerzeug explodiert wäre und in den Papierkorb gefallen wäre!?!?!?!? Feuerwehr und Polizei sind net blöd, die wissen das Feuerzeuge net einfach so explodieren und dann gezielt in Papierkörbe fliegen. Außerdem lagen die Kippenstummel auf dem Flur. Diese wurden dann von ihren Freundinnen beseitigt (die haben sich dabei kaputt gelacht; mir ist bis jetzt nicht klar geworden, was genau an nem Feuer lustig sein soll?). Da das nicht der erste Brand war, den die Feuerwehr gesehen hat, haben die die Spanierin aufgefordert, die Wahrheit zu sagen. Sie ist bei der Feuerzeug story geblieben. Außerdem haben ihre Freunde auf Englisch und Deutsch mehrmals gesagt, dass das eine Lüge ist. Und in Finnland gilt eine Regel: Jeder Finne kann entweder Englisch oder Deutsch!!!!!! Also haben die das mit ziemlicher Sicherheit verstanden.

To be continued...

Montag, 28. Januar 2008

Liane und ich in dem Pub, in dem wir den Terva getrunken haben.

deutsch- finnische Kulturunterschiede

Hier ein paar Worte zur finnischen Kultur. Eigentlich lassen sich viele Finnen durch zwei ausschlaggebende Worte beschreiben: Sauna und Alkohol (von beidem möglichst viel). So wie es unter null Grad geht, stömen die Finnen in die Saunen am See. Habe mir das mal angeschaut, die haben dabei die Ruhe weg. Total faszinierend. Die kommen aus der Sauna, gehen in den See und weil`s so schön ist bleiben sie noch nen Moment draußen. Also Sauna mit Eisschwimmen werde ich auch noch machen, bin schon gespannt.
Hier gibt es mehrere Schnäpse, die typisch finnisch sind. Der eine ist ein Lakritzschnaps, der widerlich geschmeckt hat. Ein anderer heißt Terva und der war echt lecker. Man muss ihn langsam drinken sonst verbrennt er einem die Speiseröhre. Außerdem hat er einen speziellen Geruch: er riecht nach geräucherter Wurst und schmeckt nach... keine Ahnung. Natürlich trinken nicht alle Finnen übermäßig viel Alkohol, habe schon viele kennen gelernt, die nicht so drauf sind.
Was sehr faszinierend ist, ist das sehr viele Finnen Deutsch können. Die lernen das in der Schule, so ähnlich wie bei uns Französisch und Latein. Man muss echt aufpassen wenn man was sagt, man könnte verstanden werden. Außerdem bin ich schon auf sehr viele sehr hilfsbereite Finnen getroffen. Liane und ich hatten die letzte Woche ein Schwimmbad gesucht und waren im falschen Ende der Stadt. Wir habe in einem Laden nach dem Weg gefragt und die Frau hat die Kundschaft warten lassen und uns die Strasse und die Busnummern rausgesucht. Das gibts in Deutschland net so oft.
Ansonsten sind sich Deutsche und Finnen, meiner bisherigen Erfahrung nach, recht ähnlich. Im Vergleich zu den südlichen Nationalitäten auf jeden Fall.

Montag, 21. Januar 2008

University of Tampere


Hier ein paar Worte zur Universität, denn schließlich bin ich ja zum Studieren hier! Also die Finnen investieren wirklich sehr viel in die Ausbildung der Jugend, das muss man denen lassen. Die gesamte Uni ist technisch auf dem neuesten Stand. Es gibt an jeder Tür automatische Türöffner, damit man ja keinen Finger zu viel krümmen muss. Ich will mich nicht beschweren, das ist ganz angenehm. Die Türen zu den Seminarräumen lassen sich nur dur keycards öffnen, die natürlich nur die Dozenten besitzen. In den Räumen ist wieder jede Menge Technik integriert. Jeder einzelne Raum (wirklich jeder) hat einen eigenen Computer, der voll ausgestattet ist. An jeder Decke ist ein Beamer befestigt. Passend dazu gibt es mindestens zwei weiße Rollos. Wer die JLU Gießen kennt, weiß warum ich davon so begeistert bin.
In jedem Teilabschnitt gibt es jeweils drei Fahrstühle. Wenn man mal spät dran ist und im 5. Stock Unterricht hat, ist das ganz nützlich. Außerdem sind in fast jedem Flur oder eigentlich fast überall Überwachungskameras. Davon gibt es hier in Tampere sowieso recht viele. Das ist bestimmt der Hauptgrund, warum die Studenten die Uni sauber halten und nicht randalieren.

Meine Seminare sind auch echt super! Zum Einen sind da nicht mehr als 15 Leute drin. Zum Anderen herrscht dort eine ganz andere Atmosphäre: Denn Studenten und Professoren/ Dozenten duzen sich in Finnland. Oh man, es fällt mir echt schwer meinen Dozenten mit: "Du, Ewald..." anzureden. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Lockert aber auch irgendwie die Stimmung etwas auf. Meine Dozenten sind sowieso total nett und hilfsbereit. Die freuen sich, dass jemand aus der Heimat da ist. Ich muss für das ERASMUS- Austauschprogramm ne bestimmte Zahl an credits erreichen (das sind Punkte, die es für die Kurse gibt). Da die Zahl, die ich erreichen muss utopisch ist, kommen mir die Dozenten sehr entgegen. Bei dem Einen zum Beispiel assistiere ich und bekomme dafür ein paar Punkte. Sonst sind meine Kurse sehr interessant, wird bestimmt ein gutes Semester. Abgesehen von meinem finnischen Sprachkurs. Der war etwas zu schwer für mich, werde im März einen leichteren machen. Das blöde ist nämlich auf der Leistungsstufe, die ich habe, gibt es keinen Kurs. Der auf der nächst höheren war hammerschwer. Also versuche ich es im März mit ner anderen Stufe.

Zur Uni gehört ein Fitnessstudio, das sich ebenfalls auf dem Campus befindet. Das ist ziemlich gut ausgestattet, da kann man sich nicht beschweren. Ich hab 30€ bezahlt und darf das ganze Semester hingehen, wie ich Lust habe. Natürlich gibts da auch ne Sauna, die ohne weitere Gebühren benutzt werden kann.
Die Uni hat außerdem noch zwei richtig gute Mensen, dass ist bei der Küchensituation im Wohnheim auch schon fast überlebenswichtig!
Also, das wars erst mal von der Uni

Sonntag, 20. Januar 2008



Sieht aus wie das Meer, ist aber nur einer der beiden Seen.

Tampere im Januar

Hallo,

hier ist endlich meine eigene Homepage. Dann können nicht nur die Leute im StudiVZ meine Bilder und Berichte sehen. Wenn ich schon mal am Schreiben bin, gibts auch gleich ein paar Infos: Das Wetter in Tampere ist echt sch... Es regnet viel und es sind keine Minustemperaturen. Viele Finnen meinen, dieser Winter wäre der schlechteste, den es jemals gab. Aber da es hier normalerweise erst im Februar richtig kalt, wird kann das ja noch werden. Heute ist es wenigsten seit langem mal wieder einigermaßen hell geworden. Das war sehr angenehm, sonst wird man hier ja verrückt. Aber auch das wird sich ändern, es ist jede Woche etwas länger hell am Abend. Mitlerweile wird es erst nach 16Uhr dunkel (hell wird es morgens ab 9Uhr). Als nächstes stehen als kulturelle Highlights Sauna und Eisschwimmen sowie Rentieressen an. Da bin ich mal gespannt.